Sie roch fremde Frau an ihm.

Er lachte nur. Sie schrie.

JETZT schreit ER. Sie lacht.

Schlagzeile: 30jähriger von Ehefrau brutal entmannt.

 

- Mone Hartman -

es war [Freitag], der 13te /

auf der Treppe im Flur /

eine schwarze Katze /

böses Omen /

dachte sie /

und stolperte drüber: genickbruch

 

- Mone Hartman -

stundenlang nun krampfte mein Gedärm in Kolik /

endlich ausgeschissen: ein Kinderkopf, unverdaut /

er liegt im Klo & schneidet mir Grimassen

 

- Mone Hartman -

[Kneipe] Nähergekommen.

Sein Mund lacht. Noch näher.

Paula riecht Gestank aus diesem Loch.

Da will ihre Zunge nicht rein.

Abstand & Adieu.

 

- Mone Hartman -

Sonne, Strand & blauer Himmel /

graue Gischt spuckt ihr /

Fischkadaver ins Gesicht /

& ihr Mund schreit schaumig /

ins sterbende Paradies

 

- Mone Hartman -

[die marmeladenwolke]

überm sommerpark schneit erdbeerflocken /

kinder recken ihre gesichter himmelwärts /

und reissen gross die mäuler auf

 

- Mone Hartman -

[schon modrig]

Friedhof /

Nacht /

und Stille /

sie liegt auf dem Grab /

gräbt ihr Gesicht in feuchte Erde /

schon modrig, der Liebste /

und Himmel ist fern /

 

- Mone Hartman -

[Helle Nacht]

Paula trinkt eine Tiefe aus dem nächtlichen Frost /

& im Hirn funkeln 9tausend Sterne /

heiter-hell der Mond im Brustkorb /

& sie muss tanzen

 

- Monet Hartman -

[Dezemberkrähe]

trübegrau und windkalt und nass:

Krähen schreien Tristesse vom Himmel.

Paula versucht einen sommerbunten Warmgedanken -

sie scheitert kläglich.

Schwingt sich dann zu den Raben in den Baum

und schreit: Blond,

aber lauter als der schwärzeste Vogel.

 

- Mone Hartman -

toter Köter [schmeckt gut]

unterm Walnußbaum, im feuchten Erdreich,

der modrige Kadaver eines treuen Freundes,

die Baumwurzeln trinken aus dem toten Köter,

Nährstoffe für die Nüsse, und die Nüsse, sagt Paula,

schmecken wieder gut, jetzt im Winter.

 

- Mone Hartman -

[Winterpracht]

blutrote Spritzer

im weissen Geglitzer

Paula

hat einen Schneemann

geschlachtet

 

- Mone Hartman -